Titel Zutaten für die Zukunft
Herausgeber Messe Frankfurt Exhibition GmbH
Paperworld, Ludwig-Erhard-Anlage 1, 60327 Frankfurt am Main
Konzept André Schmidt, MATTER
Gestaltung Luciana Siggel
Redaktion/Text Ludwig Engel, André Schmidt ("Oben sitzt der Chef": Stefan Carsten, Ludwig Engel)
Übersetzung Alan Connor
Druck Messe Frankfurt Medien und Service GmbH
Copyright Messe Frankfurt Exhibition GmbH 2017
Zutaten für die Zukunft
Immer wieder wurde und wird das „Ende der Arbeit, wie wir sie kennen“ durch Globalisierung, Automatisierung, Digitalisierung, Individualisierung usw. ausgerufen. Und klar, die Effekte dieser Entwicklungen sind nicht zu übersehen: Jeder checkt heute seine E-Mails von überall, ist auf vielen Social-Media-Plattformen gleichzeitig präsent und arbeitet im Café und am Flughafen, ist so gut wie immer im Job und in der Freizeit erreichbar. Vor dem Hintergrund dieser massiven Veränderungen unserer Arbeitswelten wird regelmäßig ein Ort grundsätzlich infrage gestellt, an dem ein Großteil unserer Gesellschaft trotz aller neuen tools und devices seine Arbeiten nach wie vor verrichtet: Das Büro. Denn wozu, so lautet die Frage, braucht es denn noch diesen antiquierten Ort, an dem die Angestellten nach standardisierten Regeln arbeiten und an standardisierten Arbeitsplätzen sitzen, wenn sie doch ihren hochgradig spezialisierten und individualisierten Tätigkeiten überall anders vielleicht sogar besser nachgehen können? Aber trotz E-Mail, Smartphone und Home-Office widersetzt sich das Büro als Ort des Austauschs mit Kollegen, als geregelter Rahmen für gemeinsam zu absolvierende Arbeitsprozesse und als identitätsstiftender Kern für die Mitarbeiter eines Unternehmens bisher seiner vielfach proklamierten Auflösung. Und so bleibt bis heute die Frage nach dem „Büro der Zukunft“ eng mit der Frage verbunden, wie wir in Zukunft als Individuen gemeinsam arbeiten wollen und arbeiten werden.
Das Spannungsverhältnis, in dem sich das „Büro der Zukunft“ entwickelt, ist dabei durch ein ständiges Abwägen bestimmt, welche Maßnahmen einerseits für die Mitarbeiter attraktive Arbeitsbedingungen schaffen, andererseits zu einer Produktivitätsverbesserung der geleisteten Arbeit führen. Im zunehmenden „Wettbewerb der Talente“ einer sich stetig verkleinernden workforce in Europa richtet sich gegenwärtig dabei der Fokus auf die Vorlieben der „Millennials”, der heute zwischen 20- und 35-jährigen. Für sie ist der Firmenwagen und das 13. Monatsgehalt immer weniger ein Entscheidungsgrund für eine Karriere in einem Unternehmen. Vielmehr zeichnet sich ein Trend zu weniger Karrierestreben und zu mehr Work-Life-Balance ab. In einer Welt, in der alle als sicher und unzerstörbar angesehenen Stützen wie die Rente, Banken und Zinsen auf Erspartes und auch jegliche Art von Qualifikation als sicheres Investment zur Disposition stehen, zählen für die Millennials andere Werte, die greifbarer zur Verbesserung von Lebensqualität führen. Dazu gehört auch ein attraktives und gesundes Arbeitsumfeld.
Demgegenüber steht die Frage, wie Büros ökonomischer genutzt werden können: Eine bessere Auslastung der vorhandenen Arbeitsplätze und die dynamische Nutzung der Büroflächen ist von vitalem Interesse für jedes Unternehmen. Hinzu kommt die Frage, wie man sich neuen Technologien anpasst und zugleich für die Zukunft flexibel bleibt. Hier geht es zum einen um die Hardware, also die Räume mit ihren Wänden, Böden und Decken, die für zukünftige technologische Erneuerungen umrüstbar bleiben müssen, aber auch um die Integration des zweiten und dritten Arbeitsplatzes, also des Home-Office und der virtuellen Arbeitswelt.
Für die Sonderschau „Büro der Zukunft“ der Paperworld 2017 hat das Team des Architekturbüros MATTER aus Berlin ein Environment entworfen, was sich jenseits technischer Zukunftsspekulationen mit den gesellschaftlich relevanten Werteverschiebungen der Büroarbeiter und der räumlichen Konsequenzen für das Büro beschäftigt. Das Architektenteam hat sich dafür intensiv mit der architektonischen Ausgestaltung der gegenwärtigen Bürolandschaft auseinandergesetzt und versucht zentrale Momente zu identifizieren, die über kurzfristige Trends hinausweisen und viel mehr grundlegende Qualitäten einer angenehmen, innovations- und produktivitätssteigernden Büroarbeit aufzeigen.
Natürlich wird es nicht das eine Büro, diese eine Art zu Arbeiten geben, sondern jedes Unternehmen und jede Branche wird weiterhin Besonderheiten ausweisen, die nicht durch ein Konzept überdeckt werden sollen. Vielmehr gilt es, sich mit den einzelnen Faktoren für ein gutes Arbeitsklima im eigenen Betrieb auseinanderzusetzen, gezielt Schwachstellen zu verbessern und durch strategische Veränderungen einen reibungslosen Übergang in die Zukunft zu ermöglichen. So zeigt die Sonderschau eben auch kein einheitliches „Büro der Zukunft“, sondern widmet sich in 18 Stationen wichtigen Aspekten des Büros, die heute besonders zukunftsweisend erscheinen. Das typische Büro wird dafür in seine Einzelteile zerlegt und schafft in der isolierten Darstellung der einzelnen Komponenten Raum für Imagination und Neukombination. Es geht um die Präsentation von Zutaten, aus denen jeder sich sein eigenes Büro der Zukunft zusammenstellen kann.
Titel Zutaten für die Zukunft
Herausgeber Messe Frankfurt Exhibition GmbH
Paperworld, Ludwig-Erhard-Anlage 1, 60327 Frankfurt am Main
Konzept André Schmidt, MATTER
Gestaltung Luciana Siggel
Redaktion/Text Ludwig Engel, André Schmidt ("Oben sitzt der Chef": Stefan Carsten, Ludwig Engel)
Übersetzung Alan Connor
Druck Messe Frankfurt Medien und Service GmbH
Copyright Messe Frankfurt Exhibition GmbH 2017
Zutaten für die Zukunft
Immer wieder wurde und wird das „Ende der Arbeit, wie wir sie kennen“ durch Globalisierung, Automatisierung, Digitalisierung, Individualisierung usw. ausgerufen. Und klar, die Effekte dieser Entwicklungen sind nicht zu übersehen: Jeder checkt heute seine E-Mails von überall, ist auf vielen Social-Media-Plattformen gleichzeitig präsent und arbeitet im Café und am Flughafen, ist so gut wie immer im Job und in der Freizeit erreichbar. Vor dem Hintergrund dieser massiven Veränderungen unserer Arbeitswelten wird regelmäßig ein Ort grundsätzlich infrage gestellt, an dem ein Großteil unserer Gesellschaft trotz aller neuen tools und devices seine Arbeiten nach wie vor verrichtet: Das Büro. Denn wozu, so lautet die Frage, braucht es denn noch diesen antiquierten Ort, an dem die Angestellten nach standardisierten Regeln arbeiten und an standardisierten Arbeitsplätzen sitzen, wenn sie doch ihren hochgradig spezialisierten und individualisierten Tätigkeiten überall anders vielleicht sogar besser nachgehen können? Aber trotz E-Mail, Smartphone und Home-Office widersetzt sich das Büro als Ort des Austauschs mit Kollegen, als geregelter Rahmen für gemeinsam zu absolvierende Arbeitsprozesse und als identitätsstiftender Kern für die Mitarbeiter eines Unternehmens bisher seiner vielfach proklamierten Auflösung. Und so bleibt bis heute die Frage nach dem „Büro der Zukunft“ eng mit der Frage verbunden, wie wir in Zukunft als Individuen gemeinsam arbeiten wollen und arbeiten werden.
Das Spannungsverhältnis, in dem sich das „Büro der Zukunft“ entwickelt, ist dabei durch ein ständiges Abwägen bestimmt, welche Maßnahmen einerseits für die Mitarbeiter attraktive Arbeitsbedingungen schaffen, andererseits zu einer Produktivitätsverbesserung der geleisteten Arbeit führen. Im zunehmenden „Wettbewerb der Talente“ einer sich stetig verkleinernden workforce in Europa richtet sich gegenwärtig dabei der Fokus auf die Vorlieben der „Millennials”, der heute zwischen 20- und 35-jährigen. Für sie ist der Firmenwagen und das 13. Monatsgehalt immer weniger ein Entscheidungsgrund für eine Karriere in einem Unternehmen. Vielmehr zeichnet sich ein Trend zu weniger Karrierestreben und zu mehr Work-Life-Balance ab. In einer Welt, in der alle als sicher und unzerstörbar angesehenen Stützen wie die Rente, Banken und Zinsen auf Erspartes und auch jegliche Art von Qualifikation als sicheres Investment zur Disposition stehen, zählen für die Millennials andere Werte, die greifbarer zur Verbesserung von Lebensqualität führen. Dazu gehört auch ein attraktives und gesundes Arbeitsumfeld.
Demgegenüber steht die Frage, wie Büros ökonomischer genutzt werden können: Eine bessere Auslastung der vorhandenen Arbeitsplätze und die dynamische Nutzung der Büroflächen ist von vitalem Interesse für jedes Unternehmen. Hinzu kommt die Frage, wie man sich neuen Technologien anpasst und zugleich für die Zukunft flexibel bleibt. Hier geht es zum einen um die Hardware, also die Räume mit ihren Wänden, Böden und Decken, die für zukünftige technologische Erneuerungen umrüstbar bleiben müssen, aber auch um die Integration des zweiten und dritten Arbeitsplatzes, also des Home-Office und der virtuellen Arbeitswelt.
Für die Sonderschau „Büro der Zukunft“ der Paperworld 2017 hat das Team des Architekturbüros MATTER aus Berlin ein Environment entworfen, was sich jenseits technischer Zukunftsspekulationen mit den gesellschaftlich relevanten Werteverschiebungen der Büroarbeiter und der räumlichen Konsequenzen für das Büro beschäftigt. Das Architektenteam hat sich dafür intensiv mit der architektonischen Ausgestaltung der gegenwärtigen Bürolandschaft auseinandergesetzt und versucht zentrale Momente zu identifizieren, die über kurzfristige Trends hinausweisen und viel mehr grundlegende Qualitäten einer angenehmen, innovations- und produktivitätssteigernden Büroarbeit aufzeigen.
Natürlich wird es nicht das eine Büro, diese eine Art zu Arbeiten geben, sondern jedes Unternehmen und jede Branche wird weiterhin Besonderheiten ausweisen, die nicht durch ein Konzept überdeckt werden sollen. Vielmehr gilt es, sich mit den einzelnen Faktoren für ein gutes Arbeitsklima im eigenen Betrieb auseinanderzusetzen, gezielt Schwachstellen zu verbessern und durch strategische Veränderungen einen reibungslosen Übergang in die Zukunft zu ermöglichen. So zeigt die Sonderschau eben auch kein einheitliches „Büro der Zukunft“, sondern widmet sich in 18 Stationen wichtigen Aspekten des Büros, die heute besonders zukunftsweisend erscheinen. Das typische Büro wird dafür in seine Einzelteile zerlegt und schafft in der isolierten Darstellung der einzelnen Komponenten Raum für Imagination und Neukombination. Es geht um die Präsentation von Zutaten, aus denen jeder sich sein eigenes Büro der Zukunft zusammenstellen kann.